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Redwitzer Gemeinderat beschließt soliden Haushaltsplan 2024

  • Redwitz

Wenn man derzeit die Medien verfolgt, so plagen viele Kommunen bei der Erstellung ihrer Haushaltspläne ernste Sorgen aufgrund rückläufiger Einnahmen. Im Gegenzug belasten steigende Personal- und Sozialausgaben und hohe Energiekosten die kommunalen Finanzen enorm. Hinzu kommt, dass von Bund und Land immer mehr Aufgaben an die Kommunen und Landkreise abgewälzt werden und die Bürokratie keinesfalls weniger wird. Auch die weltweiten Krisen und die gesamtpolitische Lage in Deutschland tragen ihr Übriges dazu bei. Eine Folge dessen ist, dass auch der Landkreis finanziell sehr angespannt ist, und die Kreisumlage heuer von 44 auf 48 Prozentpunkte anheben musste, was die Städte und Gemeinden zusätzlich belastet. Für uns bedeutet dies eine Erhöhung um etwa 163.000 € auf 1.953.000 €.

In Redwitz haben wir bereits in den vergangenen Jahren feststellen müssen, dass unsere laufenden Kosten aufgrund der fortwährenden Kostensteigerungen und freiwilligen Leistungen in vielen Bereichen deutlich über den durchschnittlichen Einnahmen liegen. Gewerbesteuernachzahlungen aus Vorjahren und die Gewerbesteuerkompensation während Corona sorgten dafür, dass sich die Situation zuletzt glücklicherweise meist besser darstellte als erwartet und wir auch handlungsfähig geblieben sind.

Doch darauf können wir uns dauerhaft nicht verlassen. Wir müssen genau hinschauen und dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass wir seit einigen Jahren eigentlich über unseren Verhältnissen leben. Dies unterstrich zuletzt der defizitäre Verwaltungshaushalt 2023, der bei normalen Steuereinnahmen nur durch eine Mittelzufuhr aus Rücklagen gedeckt werden konnte.

Auch in der Vorausschau auf das Haushaltsjahr 2024 musste zu Jahresbeginn noch von einem defizitären Verwaltungshaushalt ausgegangen werden. Erst im Februar erhielten wir die Benachrichtigung, dass wir in diesem Jahr eine erfreulich hohe Schlüsselzuweisung von 679.100 Euro erhalten und zudem durch Sondereffekte beim Gewerbesteueraufkommen 700.000 € Mehreinnahmen verbuchen können. Diese unerwarteten Zuflüsse führten zu einem mehr als positiven Verwaltungshaushalt, sodass wir ca. 650.000 € in den Vermögenshaushalt überführen können. Diese Entwicklung hilft uns heuer enorm zur Finanzierung wichtiger anstehender Investitionen. Die größten Positionen für 2024 sind anteilige Baukosten von 750.000 € für die Kindertageseinrichtung in Mannsgereuth und 695.000 € für die Sanierung des Schwimmerbeckens im Freibad sowie der Breitbandausbau, für den 200.000 € eingeplant sind. Dadurch wird sich die allgemeine Rücklage im Laufe dieses Haushaltsjahres von 1.827.000 € auf 1.399.000 € Euro verringern. Zusätzlich ist hierfür auch eine Kreditaufnahme in Höhe von einer Million Euro vorgesehen. Bei planmäßigem Verlauf beträgt der Schuldenstand der Gemeinde bis zum Jahresende 2.233.682 €. Das entspricht einem Schuldenstand von 662 Euro je Einwohner gegenüber 416 Euro zu Beginn des Haushaltsjahres.

Neben den positiven Steuereinnahmen liegt ein weiterer Grund dafür, dass sich der Haushalt 2024 sehr gut entwickelt hat, darin, dass wir uns in der Gemeindeverwaltung seit geraumer Zeit intensiv mit möglichen Einsparmaßnahmen auseinandergesetzt und diese im Gemeinderat gemeinsam auf den Weg gebracht haben. Auch hat der Gemeinderat einige freiwillige Leistungen der Kommune auf den Prüfstand gestellt.

Insbesondere die Maßnahmen zur Energieeinsparung tragen nun Früchte. So ist es uns gelungen, den Stromverbrauch der Gemeinde seit dem Höchststand 2018 mit einem Jahresverbrauch von etwa 860.000 kWh um 35 Prozent auf 550.000 kWh zu senken. Einen großen Anteil macht dabei die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik aus. Bei einem sehr hohen Strompreis von etwa 65 Cent pro Kilowattstunde, an den die Gemeinde noch bis 2025 gebunden ist, ergibt sich eine Einsparung von etwa 200.000 Euro pro Jahr.

Aktuell arbeiten wir an weiteren Möglichkeiten zur Energieeinsparungen. So wurde vor kurzem der Austausch von drei 20 Jahre alten Großkompressoren durch energieeffizientere Geräte in der Kläranlage beauftragt. Wir rechnen damit, dass die Investition von 125.000 € sich bereits in fünf Jahren amortisiert haben wird. Ich bedanke mich bei unserem Gemeinderat, dass wir derartige zukunftsweisende Investitionen gemeinsam unkompliziert auf den Weg bringen können. 

Unser Haushaltsplan 2024 kann sich sehen lassen und eröffnet uns die Möglichkeit, mit Bedacht in die Zukunft unserer Gemeinde zu investieren. Trotzdem werden wir auch weiterhin aufgefordert sein, den Gürtel enger zu schnallen, Ausgaben auf den Prüfstand zu stellen und mit Weitsicht zu wirtschaften. Die Schwankungen der vergangenen Jahre zeigen uns, wie abhängig die Leistungsfähigkeit der Gemeinde vom Gewerbesteueraufkommen ist. Unser gemeinsamer Dank gilt deshalb unseren Gewerbetreibenden und Industrieunternehmen am heimischen Standort.

Ich bedanke mich abschließend bei unserem Kämmerer Tobias Grünbeck und seinem Team und bei den Mitgliedern des Gemeinderates für die angenehme und konstruktive Zusammenarbeit in den Haushaltsberatungen.

Jürgen Gäbelein
Erster Bürgermeister

 

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